Text und Foto: Sabine Meißner, Freie Journalistin
HASSBERGE. Das Mehrgenerationenhaus (MGH) ist seit sechs Jahren ein Anziehungspunkt für „Jung und Alt“ mitten in der Kreisstadt. Seit sieben Monaten hat die Einrichtung des BRK-Kreisverbandes „eine Schwester“ in Ebern. Neu im Team des MGH ist Lisa Geyer.
Bundesweit gehört das Haßfurter MGH zu den Häusern, die wegen besonders innovativer Programme überregional Beachtung finden. Bereits zum dritten Mal hat sich dieser Tage ein Expertenteam aus Berlin und Hamburg hier umgeschaut, um verallgemeinerungswürdige Erfahrungen wissenschaftlich aufzubereiten und für andere MGH zugänglich zu machen. Die „Forschungsgruppe Arbeitssoziologie und Technikgestaltung“ (FGAT) befasst sich inhaltlich mit Schulleben, Kindern und deren Entwicklung und interessiert sich insbesondere für das Projekt „Stark für Erfolg“.
Die Haßfurter Variante, die Familien auf dem Bildungsweg begleitet, wurde in ihrer einzigartigen Durchführung maßgeblich von Kinderarzt Dr. Arman Behdjati-Lindner kreiert, wird von ihm betreut und von seiner Ehefrau, der Lehrerin Anja Lindner, realisiert. Unter Begleitung von Gudrun Greger und Simone Geruschke, Leiterin und Stellvertreterin des MGH, war Anja Lindner beauftragt, das Projekt „Begleitung von Kindern und Eltern zum Schuleintritt“ während eines bundesweiten Praxisworkshops in Berlin vorzustellen. Im Gegenzug war das Forschungsteam in den Haßbergkreis gekommen, besichtigte unter anderem die Produktionsschule des BRK und nahm einen Termin beim Jugendamt des Landkreises wahr.
Die Leitung des MGH Haßfurt mit der Außenstelle Ebern erhofft sich seinerseits Impulse aus einem Erfahrungsaustausch am 27. und 28. Oktober in Berlin, zu dem das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes eingeladen hat. Schwerpunkte des Programms sind die Themen Alter und Pflege, Integration und Bildung, Haushaltsnahe Dienstleistungen und Freiwilligenengagement für die Standortkommune. Der „Umgang mit Alter, Herkunft, Sprache und Beeinträchtigung“ wird Bestandteil von Workshops sein.
Neu im Team bei dieser Reise zum Erfahrungsaustausch in die Bundeshauptstadt ist Lisa Geyer. Sie betreut seit Eröffnung der Außenstelle die Angebote in Ebern. Die 25jährige Absolventin der Bamberger Uni übernahm nach ihrem Pädagogikstudium und einem Praktikum im Haßfurter MGH diese Aufgabe als Mitarbeiterin des BRK. Mittlerweile hat sie mit Erfolg einen Baby- und Kleinkindtreff in Ebern ins Leben gerufen, lädt zu „Kreativ-Samstagen“ ein und öffnet regelmäßig an Wochenenden das „Kinderhotel“ mit Spiele- und Übernachtungsmöglichkeit für die Kleinen. Alle Angebote laufen konform zwischen dem MGH Haßfurt und Ebern und werden von pädagogischen Fachkräften betreut. Lisa Geyer wünscht sich, „dass noch mehr Freiwillige in Ebern mitmachen“.